Anliegenmethode

    Das heißt, die Person die eine Selbstbegegnung wünscht formuliert zu Beginn ihres Prozesses für sich ein Anliegen. Dies kann ein Satz, eine Frage, einzelne Begriffe, Symbole oder ähnliches sein. Der Anliegengebende schreibt jeden Bestandteil des Anliegens auf einen Zettel. Dann sucht er sich einen Stellvertreter, der mit dem jeweiligen Wort oder Symbol in Resonanz geht. Der Anliegengebende hat nun die Möglichkeit mit jedem einzelnen „Bestandteil“ seines Anliegens direkt in Kontakt zu gehen. Er kann wahrnehmen was mit ihm körperlich und emotional passiert. Es wird für ihn erfahrbar welche Dynamik zwischen den einzelnen Bestandteilen des Anliegens entsteht und welchen Bezug er zu den einzelnen „Teilen“ hat.

    Verdeckte Anliegenmethode

    Für die Einzelarbeit habe ich meine eigene Methode entwickelt. Diese nenne ich die verdeckte Anliegenmethode. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch die Benennung des Begriffes bereits eine Beeinflussung bei allen beteiligten Personen passieren kann. Die Folge ist eine Blockade der Gefühle auf Kosten der Wortbedeutung, der Begriffe des Anliegens. Dies erlebe ich auch beim Arbeiten in der Gruppe. Doch dabei entsteht eine andere Dynamik des Selbstbegegnungs-Prozesses, da mehrere Resonanzgeber gleichzeitig physisch präsent sind und auch zu- und aufeinander reagieren. Die leitende Person bleibt in der Leitung, beobachtet, und kann spiegelnd Hilfestellung geben. In der Einzelarbeit gibt es als Resonanzgeber den Anliegengebenden selbst und die leitende Person. Um den Fokus auf die Gefühle und Emotionen der einzelnen Begriffe zu zentrieren, werden die beschrifteten Zettel gefaltet. Der Anliegengebende legt diese verdeckt auf einen für ihn „richtigen“ Platz und verdeutlicht den Begriff noch mit einem Bodenanker. Der Anliegengebende kann erst einmal selbst Kontakt zu jedem Bestandteil aufnehmen und auch mich als Resonanzgeber nutzen. Unbeeinflusst von der Wortbedeutung des Begriffes können Gefühle und Emotionen in dieser Phase vom Anliegengebenden und mir als Resonanzgebenden wahrgenommen werden. Werde ich als Resonanzgeber genutzt gehe ich in die Rolle, gebe dem Anliegengebenden Rückmeldung, verlasse die Rolle und gehe wieder in Leitung. Am Ende der Arbeit deckt der Anliegengebende die Begriffe auf und spürt noch einmal nach. Auf Wunsch können die Wahrnehmungen aus der Resonanzgebung nochmals reflektiert werden.